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Was ist Kendo?

Kendo ist die japanische Form des Schwertkampfes. Kendo gehört mit zu den ältesten Kampfkünsten Japans und wird im Wesentlichen heute genauso vermittelt, wie schon vor Jahrhunderten. Natürlich sind die äußeren Bedingungen dem heutigen Standard angepasst, aber die Idee und das Leitbild (siehe unten) des Kendos ist geblieben.
Kendo war die wichtigste Kampfkunst der Samurais. Um diese Kampfkunst zu beherrschen, wurde täglich geübt. Anfänglich mit echten Schwertern. Das führte jedoch zu großen Verletzungen. Im Laufe der Zeit hat sich das Shinai (das Übungsschwert) entwickelt, welches aus vier Bambusstreben besteht. Dieses Shinai ist dem echten Schwert, dem Katana, für Übungszwecke am ähnlichsten. Während des Trainings werden mit dem Shinai die definierten Trefferflächen beim Kendo, Kopf, Hand, Bauch und Hals, richtig getroffen. Zum Schutz vor Verletzungen tragen die Kendokas eine Schutzrüstung. Diese verhindert, dass sich die Übenden verletzen. Eigentlich ist Kendo ganz einfach.
Es wird geübt, die nur 4 Trefferflächen, Kopf, Hand, Bauch und Hals, im Sinne des Kendos zu treffen. Das hört sich im ersten Moment sehr einfach an. Ist es auch. Hat man jedoch erst einmal mit den einfachen Dingen begonnen, wird man schnell neugierig, was Kendo noch zu bieten hat. Ausdauer, Disziplin, Achtsamkeit, Mut, Selbstvertrauen und Entschlossenheit sind nur einige Attribute, die im Kendo enthalten sind. Diese Eigenschaften zu erlangen bedeutet ein ständiges Üben, steht doch die japanische Übersetzung für Kendo als der „Weg des Schwertes“.

Die Bedeutung des Kendo für den modernen Menschen
Die Einschätzung des Kendo als Mittel zur „psychischen und physischen Schulung“ hat in Japan Tradition. Darum wird Kendo, als eine an Regeln gebundene Sportart, sowohl im schulischen wie außerschulischen Bereich intensiv betrieben. Kendo erhebt den Anspruch der freien Entscheidung und Selbstverwirklichung des Einzelnen, dass unser demokratisches Gesellschaftsprinzip erst ermöglicht. Kendo wird darüber hinaus, mit dem auf freiwilligem Entscheid basierenden Entschluss zum Kampf um den Sieg, auch den rein sportorientierten Zielen gerecht. Der Ehrgeiz, den man in das Erlernen der Techniken dieser Sportart investiert, orientiert sich zwar an erster Stelle am Sieg; parallel dazu wird jedoch dessen Sinn vielschichtig ergründet und reflektiert.  Ist das Training als solches auch voller Mühe und strapaziös, so ist die durch Vervollkommnung erzielte Freude der Mühe reicher Lohn.
Ausgehend von der zwischenmenschlichen Beziehung im Lehrer-Schüler-Verhältnis oder der Beziehung zwischen zwei Kampfpartnern, werden viele Probleme bewusst, die sich auf gesellschaftliche Zusammenhänge, die Geschichte und die Anwendung  in der Lebenspraxis beziehen. Die Hauptbedeutung des modernen Kendos mag in der gemeinschaftlichen Bewältigung dieser Dinge liegen.

Das Leitbild des Kendos
Die Ausübung von Kendo hat zum Ziel, Geist und Körper zu formen, einen starken Kampfgeist durch korrektes und starkes Training zu pflegen, nach Verbesserungen in der Kunst des Kendos zu streben, Respekt vor Höflichkeit und Ehre der Menschen zu haben,
mit anderen in Aufrichtigkeit Umgang zu pflegen und die eigene Entwicklung ständig weiterzuverfolgen, das wird es ermöglichen, das eigene Land und die Gesellschaft zu lieben, einen Beitrag zur Entwicklung der Kultur zu leisten sowie Frieden und Aufschwung unter den Völkern zu fördern.

Das „Leitbild“ des Kendos wurde 1975 von der All Japan Kendo Federation eingeführt